Drehleiterfahrzeuge
Zitat Wikipedia:
Die Drehleiter (DL) ist das häufigste Hubrettungsfahrzeug bei den Feuerwehren. Sie ist ein markantes Feuerwehrfahrzeug und kommt häufiger vor als der Teleskopmast. Heute verfügt die Drehleiter meist über einen Rettungskorb, der am sogenannten Leitersatz fest montiert ist oder in diesen eingehängt werden kann. In der Schweiz werden derartige Fahrzeuge Autodrehleiter genannt.
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Technik und Bauformen
Der Leiterpark besteht aus mehreren ineinander liegenden Leiter-segmenten, die motorisch ausgefahren werden. Er ist mit einem Drehkranz, der sich um 360° drehen lässt, auf dem Fahrzeugfahrgestell befestigt. Zur Bedienung des Leiterparks befindet sich auf dem Drehkranz neben der Leiter ein Steuerstand. Dieser wird meist vom Maschinisten bedient. Bei vielen Modellen gibt es zusätzlich die Möglichkeit, die Leiter vom Leiterkorb aus zu steuern.
Um für den Betrieb der Leiter einen stabilen Stand zu schaffen und ein Umkippen zu verhindern, werden seitliche Abstützungen ausgefahren. Hier sind Waagerecht-senkrecht-Abstützungen und Schräg-Abstützungen in Gebrauch.
Seit Januar 2006 gelten für Drehleitern zwei neue Normen, die DIN EN 14043 für vollautomatische Drehleitern und die DIN EN 14044 für sequenzielle (halbautomatische) Drehleitern. Die sequenziellen Drehleitern (DLS) können nur eine Bewegung zur selben Zeit ausführen, vollautomatische Drehleitern (DLA) alle Bewegungen gleichzeitig. Die beiden Normen ersetzen die alte Norm für Drehleitern DIN 14701 in allen drei Teilen.
Wie bei vielen Feuerwehrfahrzeugen (in Deutschland) werden auch bei Drehleitern die Haupteigenschaften in einer Kombination aus Buchstaben und Zahlen beschrieben. Früher wurde zwischen den Zahlen ein Bindestrich, nach der neuen Norm ein Schrägstrich verwendet. Bei der Typbezeichnung bedeuten:
- DL = Drehleiter,
- DLA = vollautomatische Drehleiter,
- DLS = sequenzielle (halbautomatische) Drehleiter,
- (K) = Kennzeichnung, ob sich ein Korb an der Drehleiter befindet (früher gemäß Norm als DLK bezeichnet),
- nur eine Zahl = Länge des ausgefahrenen Leiterparks in Metern (heute nicht mehr verwendet),
- erste Zahl = Nennrettungshöhe in Metern,
- zweite Zahl = Nennausladung in Metern.
Die Bezeichnung für eine automatische Drehleiter der 30-Meter-Klasse nach neuer Norm ist somit DLA(K) 23/12. Nach alter Norm wäre die Drehleiter schlicht als DLK 23-12 bezeichnet worden. Um sowohl sequenzielle als auch vollautomatische Drehleitern einzuschließen, wird diese alte Kurzbezeichnung im Folgenden nach wie vor verwendet.
Weitere Kürzel sind meist herstellerabhängig, wie z. B.:
- nB = niedrige Bauart
- SE = single-extension (Auszug des Leiterteils 1, vor den restlichen Leiterteilen;)
- SE = Schnelleinstieg (veraltet), hier Montage des Leiterstuhls zwischen den Achsen und nach hinten abgelegter Leiterpark
- CC = computer-controlled
- CS = computer-stabilized
- PLC = programmable logic controller (speicherprogrammierbare Steuerung)
- HZL = Hinterachszusatzlenkung (auch: EHZ = elektronische Hinterachszusatzlenkung)
- GL = zusätzliches Gelenk im Leiterpark (Leiterparkteil I)
- GLT = Gelenk im Leiterpark (Leiterparkteil I), zusätzlich teleskopierbar.
Am häufigsten sind in Deutschland Drehleitern der Bauart DLA(K) 23/12 bei den Feuerwehren zu finden, da damit an allen Gebäuden unterhalb der Hochhausgrenze angeleitert werden kann. In der Regel kann mit einer DLA(K) 23/12 bei der Nennrettungshöhe das 7. OG erreicht werden. Bei Hochhäusern ist zur Menschenrettung ein zweiter baulicher Rettungsweg oder ein Sicherheitstreppenraum erforderlich.
Größere Drehleitern als die DLA(K) 23/12 sind in Deutschland in der Regel nicht erforderlich und werden in der Regel nur von Werkfeuer-wehren benutzt, da größere Leitern die zulässige Gesamtmasse von 16 t deutlich überschreiten. Dies ist insofern wichtig, als alle Aufstellflächen und Zufahrten für die Feuerwehr nach DIN 14090 für eine maximale Belastung von 16 t bei einer Achslast von 10 t zugelassen sind. Ebenso sind kleinere Drehleitern wie beispielsweise die DLA(K) 18/12 oder DLA(K) 12/9 nicht weit verbreitet. Nach der aktuellen DIN-EN-Norm beträgt das maximal zulässige Gesamtgewicht für eine DLA(K) 23/12 16 Tonnen, für eine DLA(K) 18/12 14 Tonnen und für die DLA(K) 12/9 13 Tonnen.
In engeren Straßen können viele moderne Drehleitern auch bei unterschiedlich weit ausgefahrenen Stützen sicher eingesetzt werden (Vario-Abstützung).
Drehleitern neuerer Bauart führen häufig zusätzliche Hersteller-Bezeichnungen hinter der Klassifizierung, die auf eine Computerüberwachung hinweisen, z. B. CS für „computer-stabilized“ (DLA(K) 23/12 CS) oder PLC für „programmable logic controller“ (DLA(K) 23/12 PLC III). Leiterbühnen (LB) besitzen einen im Vergleich zur Drehleiter größeren Korb, werden aber heute nicht mehr gebaut.
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Aufgaben und Einsetzbarkeit
Die erste Aufgabe für die Drehleiter am Einsatzort ist die Menschen-rettung. Bei Drehleitern mit Rettungskorb können die geretteten Personen im Korb sicher nach unten befördert werden.
Personenrettung.
An vielen Leiterkörben kann eine Halterung für eine Krankentrage montiert werden. Dann ist es möglich, eine auf der Trage liegende verletzte Person schonend aus einer hochgelegenen Wohnung zu transportieren. Die Drehleiter kann auch zur Rettung von Personen aus Tiefen eingesetzt werden.
Löschangriff von außen.
Hierzu können an den meisten Drehleiterkörben Wasserwerfer montiert werden. Hiermit kann entweder direkt von außen das Feuer bekämpft werden oder der Angriffstrupp kann vom Leiterkorb aus über einen Balkon oder durch ein Fenster ins Gebäude eindringen. Dann wird vom Wenderohr aus eine weitere Schlauchleitung ins Innere des Gebäudes verlegt. Auch wenn kein Korb vorhanden ist, kann von der Leiter aus ein C-Rohr vorgenommen werden, wenn sich der Angriffstrupp mittels Feuerwehrhaltegurt an der Leiter sichert.
Beleuchtung.
Am Leiterkorb können Scheinwerfer oder Beleuchtungsballone zur Ausleuchtung einer Einsatzstelle befestigt werden.
Belüftung.
Über eine spezielle Halterung können auch elektrische Lüfter angehängt und somit zur Belüftung von verrauchten Brandobjekten eingesetzt werden.
Anleiterbereitschaft.
Wird die Drehleiter im Einsatz nicht als Angriffsweg für vorgehende Trupps bzw. zur Menschenrettung eingesetzt, so wird sie in manchen Feuerwehren zur „Eigensicherung“ für vorgehende Trupps im Innenangriff eingesetzt. Man spricht dabei von Anleiterbereitschaft. In der Regel wird die Drehleiter mit ihrem Rettungskorb/Leiterpark hierzu an einem Fenster in der Nähe der Einsatzstelle (z. B. mit Brand beaufschlagte Wohnung oder Einsatzziel des Trupps bei Menschen-rettung) in Stellung gebracht. Die Position des Korbs bzw. des Leiterparks wird den im Innenangriff befindlichen Trupps mitgeteilt, welche sich in einer Gefahrensituation (z. B. abgeschnittener Rückzugs-weg) zu dem jeweiligen Fenster begeben können.
Feuerwehren bedienen sich verschiedener Alarm- und Ausrücke-ordnungen, um bei einem Alarm möglichst schnell die nötigen Helfer und Geräte vor Ort zu haben. Bei Gebäudebränden wird in aller Regel ein Löschzug alarmiert, der bei größeren Feuerwehren immer eine Drehleiter beinhaltet.
Die DLA(K) 23-12 rückt meist im Löschzug an zweiter oder dritter Stelle, in Freiwilligen Feuerwehren oft sogar an erster Stelle und gelegentlich auch mit dem Rüstzug aus. Neben Brandeinsätzen kommt sie oft auch bei der Höhen- oder Tiefenrettung zum Einsatz. Auch wird sie gelegentlich zur Tierrettung benötigt.
Drehleitern sind üblicherweise für eine Truppbesatzung (1/2) ausgelegt. Drehleitern mit Staffelbesatzung (1/5) werden heute nur noch von wenigen Feuerwehren benutzt.
Drehleitermaschinisten werden in Deutschland an den Landesfeuerwehr-schulen oder Schulen der Berufsfeuerwehren ausgebildet. Wichtig ist neben dem eigentlichen Betrieb und der Bedienung der Drehleiter vor allem die Einsatztaktik. Hier hat sich als Standardtaktik bei vielen Feuerwehren die HAUS-Regel bewährt, mit der Drehleitereinsätze leicht und sicher abgearbeitet werden können.
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Feuerwehrtechnische Beladung
Die feuerwehrtechnische Beladung von Drehleitern ist vergleichsweise gering. Ein wichtiger Bestandteil der Beladung ist ein Schlauch, der mindestens so lang ist wie die voll ausgefahrene Leiter. Mit ihm wird der Wasserwerfer oder das Wenderohr im Leiterkorb mit Wasser versorgt. Zusammengekuppelte Schläuche können hierfür nicht verwendet werden, da der Schlauch auf den Leitersprossen liegt und eine Schlauch-kupplung sich beim Ein- oder Ausfahren der Leiter sofort verhaken würde.
Zusätzlich kann eine Ausrüstung zur Absturzsicherung oder zur Rettung aus Höhen und Tiefen wie etwa das Absturzsicherungsset oder das Rollgliss mitgeführt werden. Oft befinden sich auch ein Überdruck-belüfter und Krankentragen auf diesem Fahrzeug.
DLK 18-12
DLA (K) 23/12