GW Dekon P

Zitat Wikipedia:

Der Gerätewagen Dekontamination Personal (GW Dekon P), vor 2014 Dekontaminationslastkraftwagen Personen (Dekon-LKW P) oder im Fachjargon auch Dekon P bzw. Dekon-P genannt, ist ein deutsches Einsatzfahrzeug, welches für den Einsatz bei ABC-Schadenslagen bzw. bei Gefahrstoffunfällen konzipiert ist. Es handelt sich um ein Fahrzeug für den Zivil- und Katastrophenschutz, dessen Beschaffung durch den Bund erfolgt. Seine Beladung dient der Einrichtung eines Dekontaminationsplatzes, auf dem Einsatzkräfte und Betroffene, die mit gefährlichen Substanzen in Berührung gekommen sind, durch die Besatzung dekontaminiert werden können.

Kurzbezeichnung

Die offizielle Kurzbezeichnung für den Dekontaminationslastkraftwagen Personen lautet Dekon-LKW P bzw. GW Dekon P für die neue Version in Form der Gerätewagen Dekontamination Personal; dabei bedeuten:

  • Dekon = Dekontamination,
  • GW = Gerätewagen,
  • LKW = Lastkraftwagen,
  • P = Personen.

Ausrückeordnungen

Der Gerätewagen Dekontamination Personal rückt oft im Gefahrstoffzug mit dem Gerätewagen Gefahrgut aus. Er kann nicht allein operieren, ist jedoch Bestandteil des ABC-Dienstes im Katastrophenschutz.

In der Praxis kommen spezielle Dekontaminationsfahrzeuge jedoch relativ selten zum Einsatz, da bei den meisten Gefahrgutunfällen fast immer eine behelfsmäßige Dekontamination (zum Beispiel „Not-Dekon“) ausreichend ist. In manchen Feuerwehren werden sie allerdings auch wie ein Lastkraftwagen für Transportzwecke eingesetzt.

Geschichte

Vom heute stark verbreiteten Dekon-LKW P nach BA 1013/1998 wurden seit 1998 371 Exemplare bestellt und größtenteils an Feuerwehren im gesamten Bundesgebiet ausgeliefert.

Dieser Variante gingen zwei Prototypen voraus. Bei diesen hatte man die Dekontaminationsausrüstung in einem Fahrzeug mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 7.490 kg untergebracht, das mit dem Führerschein der damaligen Klasse 3 gefahren werden konnte. Durch die absehbare Umstellung der Führerscheinklassen im Jahr 1999 wurde dieser Plan jedoch verworfen.

Der erste Prototyp (BA 1097/1992) war ein MAN-VW 8.150. Er hatte 7 Sitzplätze und ebenfalls Allradantrieb. Der zweite Prototyp (BA 1010/1997) war auf einem Iveco 75 E 14 mit Hinterradantrieb und 7 Sitzplätzen konzipiert. Die auffälligsten Unterschiede zwischen den drei Varianten sind neben dem Gewicht die geringere Bodenfreiheit des nicht geländefähigen zweiten Prototyps sowie die von ursprünglich 3,20 m über 3,80 m auf 4,30 m gestiegene Länge der Ladefläche.

Im Jahr 2008 wurden 25 Fahrzeuge MAN TGM 18.280 – zusammen mit dem Mehrzweckkraftwagen (MzKW) des THW – beschafft. Zwischenzeitlich ist der Fahrzeugtypus überarbeitet worden und als Dekontaminationslastkraftwagen Personen 2 bzw. nunmehr Gerätewagen Dekontamination Personal etabliert. Auch die Beladung hat sich – wie unten gezeigt wird – leicht gewandelt.

Für die Medizinische Task Force ist die Einführung von weiterentwickelten Dekontaminationslastkraftwagen Personen 2+ bzw. Gerätewagen Dekontamination Verletzter (GW Dekon V) geplant.

Technik

Normung

Der Gerätewagen Dekontamination Personal ist nicht nach DIN genormt. Bei den meisten Exemplaren handelt es sich um Fahrzeuge, die vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe in einem Beschaffungsantrag (BA), in diesem Fall im BA 1013/1998, beschrieben und für den Zivilschutz sowie ergänzend für den Katastrophenschutz zentral beschafft wurden. Diese Beschaffungsanträge sind in der Regel konkreter als Fahrzeugnormen, da in ihnen bestimmte Fahrgestelle, Motoren und die Beladung festgeschrieben sind.

Technischer Aufbau

Beim Dekon-LKW P nach BA 1013 handelt es sich um einen Pritschenwagen auf MAN 10.163 mit Doppelkabine und einer hydraulischen Hubladebühne. Das zulässige Gesamtgewicht beträgt 10.500 kg (Nutzlast 4150 kg) und der Dieselmotor leistet 114 kW (155 PS). Das Fahrzeug ist mit Allradantrieb ausgerüstet und geländegängig. Die neuen Gerätewagen Dekontamination Personal haben eine zulässige Gesamtmasse von 16.000 kg und eine höhere Nutzlast, der Motor leistet nun 250 kW (340 PS).

Grundsätzliche Beladung

Auf dem Fahrzeug befindet sich keinerlei feuerwehrtechnische Beladung zur Brandbekämpfung oder technischen Hilfeleistung, jedoch umfangreiche Beladung zum Aufbau und Betrieb eines Dekontaminationsplatzes. Die Beladung des Fahrzeuges besteht im Wesentlichen aus Duschzelt, Einmannduschkabine (EDK), Wasserdurchlauferhitzer (WDE), Hauswasserwerk (HWW), zwei Aufenthaltszelten mit dieselbetriebenem Zeltheizgerät, Schlauchmaterial, Wasserpumpen, Stromerzeuger, Beleuchtungsgerät sowie Falttanks zum Auffangen des kontaminierten Wassers. Es befindet sich jedoch kein Material zur Entnahme und Fortleitung aus der öffentlichen Wasserversorgung auf diesem Fahrzeug, weswegen es regelmäßig in Kombination mit Löschfahrzeugen eingesetzt wird.

Anpassung an die Trinkwasserverordnung von 2001

Bedingt durch die Trinkwasserverordnung aus dem Jahre 2001 musste die Beladung des Fahrzeuges angepasst bzw. ausgetauscht werden. Gleichzeitig wurde die Beklebung und Sichtbarkeit des Fahrzeuges verbessert. Dabei mussten folgende Beladungsgegenstände ausgetauscht werden.

Ausstattung BA-Nr. 1013/98

Austauschsatz BA-Nr. 7096/13 (und andere)

Wasserdurchlauferhitzer

Durchlauferhitzer, Heißwassermodul (HWM) 100

Warmwasserheizgerät mit Luftgebläse

Zeltheizgerät, HEATER AIR 50B, mit Y-Verteiler, Warmluftschlauch, Thermostat für Zeltheizgerät mit Anschlussleitung, Warmluftstutzen, Heizung-Warmluftschlauch

Kreiselpumpe mit Hydrosteuerung

Trinkwasserpumpe, 5,5 bar, ESPA Aspri 25-5

Duschstangen, zweiteilig

Duschwasserverteilrohr, mit je drei Duschköpfen und zwei Schnellkupplungen, Ausführung „Austauschsatz“

Verbindungsschlauch D mit einer Blindkupplung

Trinkwasserschlauch D, 3,5 m, (1/2", blau), zur Verbindung der beiden Duschwasserverteilrohre

4 Handbrausen mit Spiralschlauch

Handbrause mit Schlauch bzw. Handbrause mit Stiel

Wärmeisolierkugeln

Packplane "Brauchwasser" mit 1000 Liter-Behälter

Trinkwasser-Faltbehälter 1000 Liter, mit 1 Inliner in Packtasche, Inliner-Adapter C-fest und PE-Inliner für 1000 Liter Faltbehälter

Schlauch D, 3/4", 10 m

Trinkwasserschlauch D, 15 m, (1/2", blau)

Schlauch D, 3/4", 2,00 m

Trinkwasserschlauch D, 2 m, (3/4", blau)

Schlauch D, 3/4", 1,00 m

Trinkwasserschlauch D, 10 m, (3/4", blau)

Schlauch D/Geka, 1/2", 10 m

Schlauch Geka, 3/4", 2,00 m

Saugschlauch C, 300 mm

Trinkwasserschlauch C, 1,4 m (2", blau)

Saugschlauch C, 1.580 mm

Trinkwasserschlauch C, 2 m, (2", blau)

Trinkwasserschlauch C, 1 m, (2", blau)

Trinkwasserschlauch C, 20 m, (Rollschlauch C52, blau)

Saugkorb C

Schlauchabsperrung / Kugelhahn D

Kugelhahn D, 1", 2 D-Festkupplungen

Schlauchabsperrung / Kugelhahn C

Kugelhahn C, 2", 2 C-Festkupplungen

Übergangsstück C - D

Übergangsstück C-D

Übergangsstück Geka - D

Übergangsstück D-GEKA

Übergangsstück D-1" AG

Übergangsstück D-3/4" AG

Verteiler D - DD

Verteiler D-2D, 3 D-Festkupplungen

Verteil- / Y-Stück D

Verteiler D-2D, mit Rückflussverhinderer und zwei Kugelhähnen

Rohrbogen, 90°, C

Bogen C, 90°, (2")

Handbrause, Geka

Standrohr 2C, mit Rückflussverhinderer

Unterflur-Hydrantenschlüssel C nach DIN 3223

Überflur-Hydrantenschlüssel B nach DIN 3223

Rückflussverhinderer B-C, Festkupplungen

Druckminderer 5 bar, D, 1"

Kupplungsschlüssel B-C

Verteiler C-3C, drei Kugelhähne, eine Festkupplung

Verteiler C-2C, 2"

Einpersonen-Dusche,

bestehend aus:

  • Einpersonen-Duschwanne
  • Einlegeboden, zweiteilig
  • Ablaufsieb
  • Spritzschutzvorhang
  • Gestell für Spritzschutzvorhang, 9-teilig
  • Vorduschwanne (Transportdeckel)

Einpersonen-Duschkabine

 

Heringe in Tasche

 

Hammer 1,5 kg

 

Reparatursatz,

bestehend aus:

  • Kleber
  • Flicken Zelthaut grau
  • Flicken Zelthaut weiß
  • Flicken Stützgerüst / Plane
  • Stempel

Ventilausdrehwerkzeug

Elektrisches Zeltgebläse (Blower) mit Füllschlauch

Druckminderer für Pressluftbefüllung

Spiralschlauch mit Waschbürste

Abwasserrohr DN 100, 0,5 m, (HT Rohr)

Abwasserrohr exzentrisch DN 100 × 70, HT-Übergangsrohr

Platten zur Bodenerhöhung

Desinfektionssatz,

bestehend aus:

  • Vernebler, mit Geka-Kupplung
  • Kanister Desinfektionslösung S003, 5 kg, mit Sprayer
  • Kanister Desinfektionslösung S003, 10 kg
  • Dose mit 100 Sanosil-Teststreifen

Übergangsstück Geka-D

Übergangsstück Geka-C

Kontaminationsnachweisgerät CoMo-170 ZS, in Koffer

mit je:

  • 2 Batterien (AA)
  • 2 Ohrhörern

Ersatz Mylar-Folienrahmen + Moosgummi-Dichtung

Schraubendreher Kreuzschlitz PH0 × 60

USB-Datenkabel

Anleitung CoMo-170 ZS, Ringbuch

Anleitung Software, Ringbuch

CD: Software und Anleitungen

Unterlegplane Duschkabine (3000 × 4000 mm)

Druckluftadapter für Reifenfüllanschluss

Alternative

Auch im Bereich der Dekontamination wurden Abrollbehälter als Alternativen zum Gerätewagen Dekontamination Personal bzw. zum Dekontaminationslastkraftwagen Personen entwickelt.

Dekontaminationslastkraftwagen Personen (alten Typs)

Fahrzeugdaten

Abkürzung:

Dekon-LKW P

Land:

Deutschland

Besatzung:

0/1/5/6

Zul. Gesamtmasse:

10500 Kilogramm

Gerätewagen Dekontamination Personal

Fahrzeugdaten

Abkürzung:

GW Dekon P

Land:

Deutschland

Besatzung:

0/1/5/6

Zul. Gesamtmasse:

16000 Kilogramm

GW Dekon P der Feuerwehr Bad Frankenhausen

Fahrzeugkategorie

Gerätewagen Dekontamination Personal

Einheiten

Freiwillige Feuerwehr Bad Frankenhausen

Funkrufname

Florian Bad Frankenhausen 53

Kfz Kennzeichen

KYF - LR 333

Fahrzeug Lieferant

Freytag

Fahrgestell Hersteller

MAN

Fahrgestell Typ

TGM 18.340 4x4BB

Aufbau

Pritsche mit Plane und Ladebordwand

Antrieb

4x4 Hinterachsantrieb zuschaltbarer Allradantrieb

Baujahr

2015

Stückzahl

103

Indienststellung

2015

Außerdienststellung

 -/-

Motor

4 Takt Common-Rail Turbodiesel mit Ladeluftkühlung

Kraftstoff / Emissionsklasse

Diesel / Euro 5/6

Motor Typ

D 0836 LFL71/77

Kühlung

Wasser

Zylinderzahl / Anordnung

6 / Reihe

Hubraum

6871 cm³

Leistung

250 kW (340 PS) bei 2300 U/min

Getriebe

Automatisches 12 Gang Getriebe

Kraftstoff

Diesel 150 l

Kraftstoffverbrauch l/100km / l/h

25 l/100km

Höchstgeschwindigkeit

110 km/h

Länge

8,60 m

Länge Pritsche

Außen

5,29 m

Innen

5,20 m

Breite

Ohne Spiegel

2,55 m

Mit Spiegel

3,20 m

Breite Pritsche

Außen

2,55 m

Innen

2,47 m

Höhe

3,40 m

Höhe Pritsche

Außen

1,95 m

Innen

1,86 m

Radstand

4,50 m

Reifen

395/85 R 20 M+S

Leergewicht

9,4 t

Nutzlast

6,6 t

zul. Gesamtgewicht

16,0 t

 

Anhängelast

Ungebremst

1,5 t

Auflaufgebremst

3,0 t

Druckluftbremsanlage

19,8 t

Stützlast Anhängerkupplung

1,0 t

Besatzung

1 + 5 (Staffel)

Watfähigkeit

0,80 m

Steigungswinkel

27 %

Wendekreis

18,40 m

Geräteausstattung (Auszug)

Siehe in der allgemeinen Beschreibung

Jahr der Bildaufnahme

2015

Eine vollständige Ladeliste ist in meiner FB-Gruppe hinterlegt!

Dekontaminations-Lkw P der Feuerwehr Holzminden

Fahrzeugkategorie

Gerätewagen-Dekon P

Einheit

Landkreis Holzminden Katastrophenschutz

Feuerwehrtechnische Zentrale

Funkrufname

Florian Holzminden 80-72-1

Kfz Kennzeichen

HOL - 8016

Fahrzeug Lieferant

Empl

Fahrgestell Hersteller

MAN

Fahrgestell Typ

10.163 LAEC/L 26

Aufbau

Empl Pritsche/Plane mit Ladebordwand

Antrieb

4x4 Allrad

Baujahr

1999

Indienststellung

 1999

Außerdienststellung

 -/-

Hubraum

4580 cm³

Leistung

114 kW (155 PS)

Höchstgeschwindigkeit

109 km/h

Leergewicht

6,35 t

Nutzlast

4,15 t

Zul. Gesamtgewicht

10,5 t

Besatzung

1/5 (Staffel)

Ladebordwand

Dautel

Sondersignalanlage

  • 2x Sirena B2 Drehspiegelleuchten
  • 1x Sirena Gyrò A Aufsteckblaulicht am Heck

Jahr der Bildaufnahme

2015 + 2018

Eine vollständige Ladeliste ist in meiner FB-Gruppe hinterlegt!