Dingo
Dingo 1
Der Dingo später auch in Dingo 1 umbenannt wurde im Jahr 2000 in der Bundeswehr eingeführt. Die ersten Serienfahrzeuge wurden sofort auf den Balkan verlegt und leisteten bei den Operationen KFOR, SFOR und TFF wertvolle Dienste. Der Dingo schloss die Lücke zwischen den ungepanzerten Radfahrzeugen Wolf und dem Transportpanzer 1 Fuchs. Der Wolf konnte sich als Patrouillenfahrzeug in einer teilweise feindlichen und Minen belasteten Gegenden nicht durchsetzen. Der TPz1 Fuchs erwies sich in dem Gelände und auch in den Ortschaften als zu groß und zu schwer. Der Dingo baute auf Erfahrungen der Südafrikanischen Streitkräfte auf, die ebenfalls mit Radfahrzeugen in vermintem Gelände unterwegs war.
Der Dingo wurde auf dem Fahrgestell des Unimog U1550L aufgebaut. Die Sicherheitszelle bot der Besatzung von maximal 5 Personen Schutz vor Infanteriefeuer, Granatsplitter und chemischen Kampfstoffen gemäß den NATO Normen nach STANAG 4569 Level 3 bis 7,62 × 51 mm und Artilleriesplitter auf 90 m und vor Minen nach STANAG 4569 Klasse IIa+. Der besondere Minenschutz wird durch einen V-förmigen Minendeflektor der die Explosionswirkung von Minen zur Seite ablenken soll. Dieser Deflektor besteht aus hochfesten Stahl und wird unter dem Rahmen montiert. In der Sicherheitszelle sind die Sitze der Besatzung vom Boden entkoppelt um Kräfte die bei einer Minenexplosion auftreten nicht weiterzuleiten. Gleiches gilt für Gegenstände die innerhalb der Sicherheitszelle verstaut sind. Hinter der Sicherheitszelle befindet eine aus Gewichtsgründen ungeschützte Ladefläche und unter der Ladefläche der Minengeschützte Kraftstofftank. Die Motorhaube ist ebenfalls aus Stahl um den Motor zu schützen. Die Reifen verfügen über Notlaufeigenschaften und ermöglichen den Dingo auch bei beschädigten Reifen das Gefahrengebiet zu verlassen. Zum Selbstschutz verfügt der Dingo eine mechanische Waffenstation die aus dem inneren heraus bedient wird. Einzig zur Störungsbeseitigung an der Waffe oder um Munition nachzuladen muss der Bediener über eine Dachluke den Schutz der Sicherheitszelle verlassen.
Technische Daten Dingo 1 |
|
Länge |
5,32 m |
Breite |
2,31 m |
Höhe |
2,38 m |
Bodenfreiheit |
0,42 m |
Wattiefe |
0,80 m |
Leistung |
177 kW |
Höchstgeschwindigkeit |
90 km/h |
Zul. Gesamtgewicht |
8,8 t |
Besatzung |
5 |
MLC |
9 |
Dingo 1 EMU
Dingo 1 Feldjäger
Dingo 2
Dingo 2 Sys-Inst-Fw
Dingo 2 GSI
Abkürzungsverzeichnis |
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ATF |
Allschutz - Transport - Fahrzeug |
SFOR |
Stabilisation Force |
KFOR |
Kosovo Forces |
TFF |
Task Force Fox |
MLC |
Militärische Lastenklasse |
STANAG |
Standardization Agreement |
EMU | Elektronisches Minengeschütztes Unterstützungsgerät |
Sys-Inst-Fw | System Instandsetzungs Feldwebel |
GSI | Gefechtsschaden Instandsetzung |