Kettenfahrzeuge

Stridsvagn 103

Von dem schwedischen KPz Strv 103 wurden in den Versionen A und B im Zeitraum 1967 bis 1971 ca. 300 Fahrzeuge bei Bofors hergestellt. Der Strv 103bot bei vorgegebenen Gewicht (39,7t) eine überdurchschnittlich hohe Überlebenswahrscheinlichkeit - unterlag aber im taktischen Einsatz gewissen Einschränkungen: trotz stabilisierter Kommandanten-Kuppel war ein Kampf aus der Bewegung nicht möglich. Die Auslegung als Kasemattenpanzer erinnerte sehr stark an die Sturmgeschütze und Jagdpanzer der Wehrmacht. Allerdings war die Kanone fest in der Wanne verbaut und zum richten der Waffe musste das gesamte Fahrzeug entsprechend bewegt werden. Die Höhenrichtung wurde durch eine Hydropneumatische Federung ermöglicht. Die Seitenrichtung erfolgte durch Drehung um die Hochachse. Der Kommandant/Richtschütze saß rechts von der Kanone und konnte den Fahrer bei Bedarf übersteuern. Der Fahrer saß links von der Kanone und hinter ihm mit Blickrichtung saß der Funker/Rückwärtsfahrer. Durch den festen Einbau der Kanone war es möglich einen automatischen Lader einzubauen. Die verschossenen Patronenhülsen wurden am Heck durch eine kleine Klappe ausgeworfen. Zum Stellungsbau verfügte der Strv 103 über eine Selbsteingrabevorrichtung am Bug, weiter konnte eine Gitter-Abstandspanzerung gegen Hohlladungsmunition angebracht werden und darüber hinaus diente sie auch noch zur Tarnung. Die Seiten waren mit Schürzen versehen. Technisch neuartig war auch das Kombinationstriebwerk vom Typ Rolls Royce K 60- Dieselmotor (Nennleistung 177 kW) als Marschtriebwerk dienen, dem im taktischen Einsatz die Boeing Gasturbine 553 (Nennleistung 360 kW) hinzugeschaltet werden sollte. In der Praxis erwies sich der Dieselmotor jedoch als viel zu schwach so dass die Gasturbine fast ständig in Betrieb war.

Anfang der 80er Jahre wurde der Rolls Royce Motor gegen einen stärkeren Detroit Diesel ausgetauscht, desweiteren wurden dabei auch Schaltgetriebe, Kühler, Generator und Abgasschalldämpfer. Die Feuerleitanlage erhielt auch einen Laser-Entfernungsmesser. Durch die Anbringung von 2 x 9 Kraftstoffbehältern mit je 22l Inhalt wurde der Kraftstoffvorrat um 396 l (=41%) erhöht. Die zusätzlichen Kraftstoffbehälter sind in Form einer Kettenschürze gestaltet und dienen damit gleichzeitig zur Verbesserung des Flankenschutzes gegen HL-Munition. Eine Gewisse Nachtkampffähigkeit konnte durch die Lyran Werfer zur Gefechtsfeldbeleuchtung erreicht werden. Durch diese Kampfwertsteigerung auf die Version C stieg das Gefechtsgewicht um 2,8t.

Der Strv 103 wurde inzwischen durch die Strv 121 und 122 vollständig ersetzt.

Strv 103 A/B

Strv 103 C

Technische Daten Stridsvagn 103 C

Fahrgestell

Selbsttragende Panzerwanne mit Stützrollenlaufwerk mit vier Laufrollen und zwei Stützrollen

Antrieb

Kette

Baujahr

1967 - 1971

Modernisierung

1986 - 1989

Indienststellung

1967

Außerdienststellung

1994

Motor

Diesel + Gasturbine

Motor Typ

Detroit Diesel 6V – 53T + Boeing Gasturbine 553

Kühlung

Wasser

Zylinderzahl / Anordnung

-/-

Hubraum

-/-

Leistung

213 kW (290 PS)+ 360 kW (490 PS)

Kraftstoff

966 l Diesel

Kraftstoffverbrauch l/100km / l/h

-/-

Fahrbereich / Betriebsstunden

390 km

Höchstgeschwindigkeit

50 km/h

Länge

8,99 m

Länge Wanne

7,04 m

Breite

3,60 m

Höhe

1,90 m

Gefechtsgewicht / zul. Gesamtgewicht

42,5 t

Besatzung

3

Spez. Bodendruck N/cm²

11,5

Bodenfreiheit

-/-

Grabenüberschreitfähigkeit

-/-

Wattfähigkeit

Bedingt Schwimmfähig

Steigungswinkel

-/-

Kletterfähigkeit / Stufensteigfähigkeit

-/-

Hauptbewaffnung

Bofors 105-mm-L/62-Kanone

Munitionsvorrat

50

Sekundärwaffen

3 x 7,62-mm-MG + 2 x Lyran Werfer