Maschinengewehr MG3, Kaliber 7,62 mm x 51
Das MG3 ist eine Weiterentwicklung des MG1.
Das Maschinengewehr (MG) ist eine offene, vollautomatische Waffe, mit der Feuerstöße geschossen werden. Das MG ist ein Rückstoßlader, das Zuführen und Laden der Patrone sowie das Ausziehen und Auswerfen der Patronenhülsen erfolgt durch den beim Schuß auftretenden Rückstoßimpuls. Im Zustand Geladen ist keine Patrone im Patronenlager und der Verschluß wird in seiner hinteren Stellung vom Abzugshebel gehalten.
Die Patronen werden mit dem Patronengurt DM10 (DM = Deutsches Modell) oder mit einem Zerfallgurt aus Gurtgliedern DM60 von links zugeführt. Die erste Patrone liegt so über der Verschlußbahn, daß sie beim Vorlauf des Verschlusses von der Ausstoßernase des Verschlußkopfes in das Patronenlager eingeführt wird.
Technische Daten |
|
Gewichte |
|
MG mit Zweibein, Trageriemen und Schulterstütze |
11,5 kg |
Rohr |
1,8 kg |
Maße |
|
Länge mit Schulterstütze |
1225 mm |
Länge ohne Schulterstütze |
1075 mm |
Länge des Rohres |
565 mm |
Kaliber |
7,62 mm |
Leistungen |
|
Gasdruck |
Ca. 3300 bar |
Anfangsgeschwindigkeit (V0) |
820 m/s |
Feuergeschwindigkeit |
Ca. 1200 Schuß/min |
Größte Schußweite |
Ca. 3750 m |
Kampfentfernung auf Zweibein |
Bis 600 m |
Kampfentfernung auf Feldlafette |
Bis 1200 m |
Kampfentfernung auf Flugziele |
Bis 600 m |
Angaben aus der ZDv 3 / 14
Baugruppen:
· Gehäuse mit Rohrwechselklappe und Visiereinrichtung
· Rückstoßverstärker
· Rohrführungshülse
· Rohr
· Verschluß
· Schließfeder
· Bodenstück
· Schulterstütze
· Spannschieber
· Gurtzuführer (Deckel mit Zuführeroberteil, Zuführerunteil)
· Griffstück
Zubehör:
· Zweibein
· Trageriemen
· Rohrschützer
· Ersatzrohr in Rohrschützer
· Tragetasche für Zubehör und Vorrat
· Ersatzverschluß in Tragetasche
· Handschutzlappen in Tragetasche
· Ölkanne mit Mehrzwecköl O-190 in Tragetasche
· Mündungskappe in Tragetasche
· Kombinationswerkzeug in Tragetasche
Begriffserklärung |
|
Offene Waffe |
Der Verschluß befindet sich in der hintersten Stellung, im Patronenlager befindet sich keine Patrone. Das Rohr ist an beiden Enden offen. |
Vollautomatische Waffe |
Man kann nur Feuerstöße abgeben, Einzelfeuer ist fast (es kommt auf die Fertigkeit des Schützen an) unmöglich. |
Rückstoßlader |
Das Nachladen wird durch den Rückstoßimpuls eingeleitet. Der Rückstoßimpuls wird beim MG3 im Rückstoßverstärker durch den Gasdruck verstärkt. |
1—(Strich) | Ist nach Seite und Höhe 1 m auf 1 km |
MG3 auf Zweibein
MG3 auf Feldlafette
Die Feldlafette dient als Richt- und Schießgestell für MG im Einsatz gegen Erdziele. Sie ermöglicht:
- Das Schießen langer Feuerstöße von 20 bis 30 Schuß auf Entfernungen bis zu 1200m.
- Das Bekämpfen großflächiger Ziele, indem der Schütze die Geschoßgarbe nach der Breite oder nach der Tiefe auseinanderzieht.
- Das sichere Vorbeischießen an der eigenen Truppe, das Schießen durch Lücken und Überschießen.
- Das Festlegen des MG für das Schießen bei eingeschränkter Sicht.
Die Feldlafette ist zusammenklappbar und kann auf dem Rücken getragen werden. Die Feldlafette kann mit aus- oder mit eingeklappten Hinterstützen verwendet werden.
Die Feldlafette-MG besteht aus:
- Oberlafette (Wiege) mit:
- Wiegenrahmen
- Schlitten
- Abzugseinrichtung
- Zielfernrohrhalter
- Unterlafette mit:
- Stützgestell
- Vorderstütze
- Hinterstütze
- Zielfernrohrbehälter mit Zielfernrohr
- Tragevorrichtung
- Richtvorrichtung mit:
- Höhenrichtvorrichtung
- Seitenrichtvorrichtung
Technische Daten Feldlafette |
|
Länge |
820 mm |
Breite |
560 mm |
Höhe, zusammengeklappt |
225 mm |
Gewicht, Vollständig |
21,7 kg |
Größte Feuerhöhe |
700 mm |
Geringste Feuerhöhe bei eingeklappten Hinterstützen |
345 mm |
Schwenkbereich nach der Seite |
420 – |
Höhenrichtbereich |
200 – |
Beim Schießen mit dem MG auf Feldlafette bedient der MG-Schütze die Waffe allein.
Beim Aufstellen der Feldlafette und Einsetzen des MG, beim Instellunggehen und beim Stellungswechsel arbeiten MG-Schütze und Lafettenschütze zusammen.
Waffe und Lafette können im Knien oder im Liegen zusammengesetzt werden.
MG3 auf Fliegerdreibein
Das Fliegerdreibein dient im Rahmen der Fliegerabwehr als Schießgestell für das MG, um Angriffe aus der Luft abzuwehren. Beim Schießen mit MG auf Fliegerdreibein ist der Patronenkasten DM40004 zu verwenden. Mit losen Gurten ist nur dann zu laden, wenn solche Patronenkästen nicht zur Verfügung stehen. Das Fliegerdreibein kann zusammengeklappt von einem Soldaten getragen werden.
Das Fliegerdreibein besteht aus:
- Gelenkkopf mit Gelenkkopfaufnahme
- Kopfstück mit Stützbeinen
- Tragevorrichtung
Technische Daten Fliegerdreibein |
|
Höhe (aufgestellt) |
685 mm bis 1500 mm |
Grundfläche (aufgestellt) |
1 m² bis 2 m² |
Höhe (zusammengelegt) |
1070 mm |
Gewicht |
8 kg |
Schwenkbereich |
360° |
MG3 auf Drehringlafette
Die Drehringlafette ist die Standard Lafettierung auf ungepanzerten / ungeschützten Fahrzeugen. Bei den Fahrzeugen der ersten Generation mit den offenen Fahrerhäusern musste ein spezielles Rohrgerüst an den Fahrerhäusern angebracht werden. Mit der Einführung der sogenannten Folgegeneration wurden die Ganzstahlfahrerhäuser von Anfang an für den Anbau der Drehringlafette vorbereitet. Das galt aber nur für die taktischen geländegängigen Fahrzeuge, die sogenannten handelsüblichen Lkw waren nicht für den Anbau der Drehringlafette vorbereitet. Die Fahrzeuge der nunmehr Dritten Generation (BWFPS hümS) sind in der Regel wieder vorbereitet zum Anbau der Drehringlafetten. Die folgenden Bilder zeigen verschiedene Fahrzeuge mit dem MG auf Drehringlafette.
MG3 auf Freirichtlafette
Die Freirichtlafette wurde zum ersten Mal beim TPz 1 Fuchs verbaut. Die Freirichtlafette besteht aus einer Grundplatte (Halterung) und der abnehmbaren Waffenhalterung für das MG 3 A1 ohne Schulterstütze. Mit dem MG in der Freirichtlafette können Boden- und Luftziele bekämpft werden. Im Bereich der Luke des Fahrzeugführers über dem Fahrerraum ist sie auf eine drehbare Basis montiert. An dieser Basis ist auch die Luke befestigt, so dass sich die Luke immer seitlich links hinter dem MG-Schützen befindet. Die Basis kann nur gedreht werden wenn der Bremshebel mit dem Ellenbogen nach unten gedrückt wird. Auf diese Weise kann ein Wirkungsbereich von 360° abgedeckt werden. Je nach Rüstsatz finden wir eine identische Luke auch im vorderen Bereich des Kampfraums, so beim TPz 1 A4 PiGrp. Bei dem gleichen Rüstsatz gibt es eine weitere Halterung im Bereich der hintersten linken Kampfraumluke, hier ist die Halterung fest an der Wanne montiert und der Wirkungsbereich ist nur nach hinten mit einem begrenzten Schwenkbereich gegeben. Ferner kommt die Freirichtlafette auch auf den Waffenträgern Wiesel 1 und Wiesel 2 zum Einsatz. Das MG 5 kann ebenfalls in die Freirichtlafette eingesetzt werden.