8,8 cm Flak

Im Jahr 1928 wurde mit der Entwicklung der 8,8 cm begonnen. Aus Tarnungsgründen wurde sie 8,8 cm Flak 18 genannt. Später wurde die Waffe überarbeitet und verbessert und erhielt danach die Bezeichnung 8,8 cm Flak 36. Die Unterschiede zwischen den Baureihen sind erheblich. Später wurden die Lampenempfänger für das indirekte Richtverfahren durch Folgezeiger ersetzt, diese Version wurde 8,8 cm Flak 37 genannt.

 

In der Luftwaffendienstvorschrift (L.Dv.) 436 über die 8,8 cm Flak 36 steht folgende Passage:

"Bestimmend für die Benennung des Geschützes ist stets das Lafettenkreuz.Geschütze mit Lafettenkreuz 36 sind, unabhängig vom Rohraufbau, 8,8 cm Flak 36, solche mit Lafettenkreuz 18 sind 8,8 cm Flak 18."

Hintergrund ist folgender, die 8,8 cm Flak 18 Rohre und 8,8 cm Rohre Flak 36 lassen sich bei beiden Geschützarten einsetzen. In der Regel sind aber die Rohre der jeweiligen Bezeichnung entsprechend verbaut.

 

Das 8,8 cm Flak 18 Rohr besteht aus dem Bodenstück, einem losen Seelenrohr und dem Mantelrohr. Der Aufbau ist auf der folgenden Zeichnung zu sehen. Das Fahrbarmachen der 8,8 cm Flak erfolgt mit dem Sd.Ah. 201.

Archiv: Ulrich Wrede
Archiv: Ulrich Wrede
Archiv: Ulrich Wrede
Archiv: Ulrich Wrede

Das Rohr der 8,8 cm Flak 36 besteht aus folgenden Teilen. Dem Bodenstück, dem hinteren Futterrohr, dem vorderen Futterrohr, dem hinteren Seelenrohr, den vorderen Seelenrohr und dem Mantelrohr. Auch hier wird der Aufbau durch die folgende Zeichnung verdeutlicht. Die 8,8 cm Flak 36 wird durch den Sd.Ah. 202 fahrbar gemacht. Die Anhänger sind nicht austauschbar!

Archiv: Ulrich Wrede
Archiv: Ulrich Wrede
Technische Daten Flak 18 / 36 / 37

Kaliber

8,8 cm

Rohrlänge

4930 mm

Gezogener Teil

4093,5 mm

Verbrennungsraum

3,67 Liter

Zahl der Züge

32

Rücklauf 0° / 85°

1050 mm / 700 mm

Seitenrichtbereich

2 x 360°

Höhenrichtbereich

-3° bis +85°

Anzumerkung: Die Empfänger Zeigerzieleinrichtung sind mit einem Verdrehungskabel das nur 2 Umderhungen zulässt angeschlossen. Die Seitenrichtmaschine blockiert deshalb nach der zweiten Drehung, egal ob Rechts oder Links herum. Die Blockierung lässt sich durch Zurückdrehen aufheben.

Die Acht Acht oder auch Otto Otto genannte 8,8 cm Flak bekam ihren legendären Ruf als Panzerknacker und weniger als Flugabwehrkanone. Die Flak konnte die schweren feindlichen Panzer vernichten, bei denen die eingeführten Paks und Panzer scheiterten. Viele Geschütze wurden nachträglich mit einem Schutzschild versehen um die Bedienung vor Splitter und feindlichen Gewehrfeuer zu schützen.

8,8 cm Flak 18

Bei dieser Flak bin ich mir leider nicht ganz Sicher, aber ich vermute einmal dass es sich um eine 8,8 cm Flak 18 handelt. Leider lässt sich das nicht mehr genau feststellen, da das Museum in Catz geschlossen ist und der Verbleib des Geschützes für mich zurzeit ungeklärt ist.

8,8 cm Flak 36 / 37

Das Schutzschild der in Kiel ausgestellten Waffe weicht von Standard ab, ich vermute mal dass es sich um ein schiffsgestütztes Marinegeschütz handelte. Aber das ist ersteinmal Spekulation.

Historische Sammlung Heeresflugabwehrtruppe Marinearsenal Kiel
Lehrsammlung Meppen

Anmerkung: Die Bilder zeigen ausnahmslos die 8,8 cm Flak 37.

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