Flak-Panzer IV

Die Vorgeschichte zum Flak-Panzer ist interessant. Eine gute Quelle sind die Protokolle über die Besprechungen bei Hitler von Albert Speer.

So hat er am 15. Mai 1943 folgendes festgehalten:

„Es muss kurzfristig geklärt werden ob es konstruktiv zu vertreten ist die „MAUS“ mit einer direkten Flakabwehr zu versehen oder ob diese Aufgabe nicht von Begleitpanzern die der speziellen Flakabwehr dienen übernommen werden muß. Für diesen Fall müssen entsprechende Flak-Panzerwagen entwickelt werden, jedoch ist deren Panzerung nur nach der Seite erforderlich; nach oben muß ein freies Schußfeld gewährleistet sein. Als Bewaffnung kommt in erster Linie eine 3,7-cm Doppelflak in Frage!“

Am 8. Juli 1943 lesen wir folgendes:

„Es ist vordringlich zu untersuchen welche Möglichkeit besteht um eine für das U-Boot besser geeignete 3,7 cm-Doppelflak zu entwickeln die engste Bauart aufweisen muß. Es sollen nach Möglichkeit hierbei die Erfahrungen von Skoda, die bei der eingestellten Entwicklung der 3 cm-Doppelflak gemacht wurden, verwendet werden.“

Im Laufe des weiteren Jahres hatte man sich entschieden den Schutz nicht nur für die MAUS sondern auch auf die Panzerverbände auszudehnen und einen Flakpanzer zu schaffen. Bis eine endgültige Lösung serienreif wurde, sollten Behelfslösungen erprobt werden.

Am 15.Oktober 1943 schrieb Speer dann:

„Dem Führer anhand von Bildern berichtet über den Anlauf des Behelfspanzer auf Basis 38t mit 2 cm-Waffe und nach Ausstoß von 150 Stück dieser Ausführung bis einschließlich Januar den 2 cm-Vierling auf Panzer IV. Es soll geprüft werden ob die Behelfslösung auf Panzer IV, da sie für die Mannschaft nur Splitterschutz bietet, nicht einen zu hohen Aufwand im Verhältnis zum Nutzen darstellt.“

Es ging also mit der Flak langsam voran. Den Blick möchte ich jetzt aber auf jene Behelfslösungen auf Panzer IV lenken.

2 cm-Vierlingsflak "Wirbelwind"

Beginnen möchte ich mit dem 2-cm-Vierling im Turm, den sogenannten „Wirbelwind“ ein ähnliches Modell mit einer 3,7 cm-Einzelflak trug den Namen „Ostwind“. Der Vorteil dieser Konstruktion bestand darin der Bedienung ein enges aber geschütztes Arbeitsumfeld zu bieten.

Bilder entstanden in der historischen Sammlung der ehemaligen Heeresflugabwehrtruppe (Standort zur Zeit der Aufnahmen im Marinearsenal Kiel)

3,7 cm-Flak "Möbelwagen"

Die folgenden Bilder zeigen einen Panzer IV mit einer 3,7 cm-Flak in einer offenen Aufstellung mit abklappbaren Schutzwänden, den sogenannten „Möbelwagen“, diese Form gab es auch mit 2 cm-Vierling. Während des Marsches konnten die Wände des Kampfraumes aufgestellt werden, das bot den maximalen Schutz. Teilabgeklappt konnten mit der Waffe Luftziele bekämpft werden, zum bekämpfen von Erdzielen mussten die Seitenwände aber komplett abgeklappt werden. Sie standen der Bedienung dann als Standfläche zur Verfügung, der Schutz war damit allerdings hin.

Die Bilder entstanden im französischen Panzermuseum Saumur.

Kugelblitz

Vom letzten Fahrzeug gibt es nur noch diesen einen Turm, es ist der erste echte Flakpanzer mit einem rundum geschlossenen Kampfraum. Die Bewaffnung ist eine modifizierte Flugzeugbordwaffe, nämlich die Maschinenkanone Mauser 3-cm-Flak 103/Pz in Zwillingsbauweise. Im Kugelturm fanden 3 Besatzungsmitglieder Platz der naturgemäß als extrem Eng bezeichnet werden muss.

Die Bilder entstanden in der historischen Sammlung der ehemaligen Heeresflugabwehrtruppe (Standort zur Zeit der Aufnahmen im Marinearsenal Kiel)