Schwere Panzerhaubitze „Hummel“

Archiv: Ulrich Wrede

Der Gedanke Geschütze auf Selbstfahrlafetten zu setzen, um sie schneller und leichter über größere Strecken und durch unwegsames Gelände bewegen zu können war nicht neu. Bereits im ersten Weltkrieg wurden Geschütze auf Kraftwagen gesetzt, wo sie sich auch bestens bewährt haben.

Am 15. Juni 1936 das Heereswaffenamt den Auftrag zur Entwicklung einer „gepanzerten Selbstfahrlafette für Sturmgeschütz 7,5 cm Kanone“, als Begleitartillerie unter Panzerschutz für Infanterie und zur Panzerabwehr, auf Fahrgestell Pz.Kpfw III. Krupp sollte das Geschütz und Daimler-Benz Fahrgestell und Aufbau entwickeln. Das war die Geburtsstunde des Sturmgeschütz III.

 

In der Folgezeit, besonders seit Beginn des 2. Weltkrieges, entstanden weitere Selbstfahrlafetten.

 

Nachdem festgestellt worden war, daß die leichte Feldhaubitze auf dem Fahrgestell des Pz.Kpfw II aufgebaut werden konnte, entstand auch der Wunsch, die schwere Feldhaubitze auf eine Selbstfahrlafette zu setzen.

 

Obwohl die s.F.H.18 eine verhältnismäßig geringe Reichweite von rund 13 Km hatte (die russische 152 mm Kanonen Haubitze M37 schoss rund 17 Km), war sie bei der Divisions- und Heeresartillerie im Russland Feldzug, nicht zuletzt wegen ihrer großen Zuverlässigkeit, sehr beliebt. Sie hatte nur den Nachteil, daß sie mit ihren 6304 kg in Fahrstellung sehr schwer war. Man hatte deshalb 2 varianten geschaffen:

  • Die Ausführung mit Bespannung musste in 2 Lasten mit Pferdezug gefahren und in der Stellung recht mühsam zusammengebaut werden.
  • Die Ausführung für Kraftzug wurde in einer Last von Halbketten-Zugmaschinen bewegt.

Für beide Ausführungen waren die Bedingungen im Einsatz besonders in der sogenannten Schlammperiode äußerst schwierig.

 

 

Weil man aber auf dieses Geschütz nicht verzichten und gleichzeitig die Nachteile beheben wollte, entstand der Wunsch, es auf ein Fahrgestell des Pz.Kpfw III oder IV zu setzen. So entstanden schließlich 4 Varianten:

 

  1. Die erste Ausführung auf Fahrgestell Pz.Kpfw IV, als Geschützwagen IV, hatte keine Mündungsbremse. (Dies kann man aus den Angaben der Vorschrift D 2026 vom 1.7.1943 entnehmen. Dort steht im Vorwort: „Die Angaben dieser Vorschrift beziehen sich auf die s.FH 18/1 (SF) auf GW IV mit Mündungsbremse. Die ersten zur Truppe gelangten Geräte haben keine Mündungsbremse und sind mit Federausgleicher ausgestattet.“
  2. Die nächste Ausführung auf Fahrgestell Pz.Kpfw IV hatte eine Mündungsbremse.
  3. Als der Geschützwagen III/IV zur Verfügung stand (äußerlich erkennbar an dem Antriebsrad des Pz.Kpf III anstatt IV), folgte die Ausführung auf diesem Fahrgestell mit Mündungsbremse.
  4. Laut Verfügung des OKH vom 26.6.1944 fiel die Mündungsbremse fort, so daß nun das Geschütz ohne Mündungsbremse auf dem Geschützwagen III/IV gebaut wurde.

Technische Daten Hummel

Hauptangaben

Kaliber

14,9 cm

Kaliberlänge

L/30

Geschoßgewicht

Spr Gr

43,5 kg

Pz Gr

25,0 kg

Geschoßbezeichnung

Spr Gr

15 cm Gr 19

Pz Gr

15 cm Gr 39 HI/A

Ladung

größte

3,665 kg

kleinste

0,715 kg

V0

Spr Gr, größte

520 m/sec

Spr Gr, kleinste

210 m/sec

Pz Gr, größte

375 m/sec

Anzahl der Ladungen

8

Geschütz auf GW

Größte Schußweite, Spr Gr

12250 m

Höhenrichtfeld

-3 bis +42°

Seitenrichtfeld

+/- 15°

Gefechtsgewicht

23500 kg

Feuerhöhe

2300 mm

Leistungsgewicht

12,8 PS/t

Munitionsausstattung

18

GW

Fahrgestelltyp

Pz.Kpfw IV

Länge über alles

7400 mm

Länge des Fahrzeugs

6650 mm

Breite des Fahrzeugs

2940 mm

Höhe über alles

2880 mm

Breite der Kette

400 mm

Bodenfreiheit

380 mm

Watfähigkeit

800 mm

Kletterfähigkeit

600 mm

Überschreitfähigkeit

2300 mm

Steigfähigkeit

30°

Panzerung

Bug

30 mm

Seite

20 mm

Heck

20 mm

Boden

10 mm

Decke

10 mm

Die Bilder wurden in Munster und Saumur aufgenommen. Interessant ist die unterschiedliche Gestaltung im Frontbereich.

Abnahmezahlen durch das Waffenamt

 

1943

1944

1945

Januar

0

32

51

Februar

5

50

5

März

26

47

?

April

49

35

?

Mai

35

29

 

Juni

26

4

 

Juli

30

0

 

August

38

50

 

September

30

13

 

Oktober

43

0

 

November

51

5

 

Dezember

35

24