BWB FH 155-1 (FH 70)
Die FH 155-1 (FH 70) ist eine gezogene Feldhaubitze im Kaliber 155 mm. Die FH 70 war in den Feldartilleriebataillonen der Divisionen des Heeres eingegliedert. Die offizielle Übergabe der ersten drei Geschütze der Serienfertigung an die BW erfolgte am 13.10. 1978, in Beisein vom damaligen Verteidigungsminister Dr. H. Apel und des Generalinspekteurs des Heeres Generalleutnant H. Hildenbrandt, auf dem Schießplatz von Rheinmetall in Unterlüß.
Die FH 70 hat eine sogenannte Spreizlafette. Die Erdsporne bilden zusammen mit der Bodenplatte eine Dreipunktauflage. Die Unterlafette ist eine Kastenkonstruktion, die zugleich den Kraftstoff für den Hilfsmotor und das Hydrauliköl für die Hydraulikanlage aufnimmt. An der Unterlafette sind der Hilfsmotor, die Radschwingen der Haupträder, der Drehkranz, die Bodenplatte und die 2 Holme angebracht. Der luftgekühlte Viertakt-Ottomotor treibt über ein Getriebe (3 Vorwärtsgänge, 1 Rückwärtsgang) und die Seitenvorgelege die Haupträder an. Des weiteren wird über das Getriebe auch die Hydraulikpumpe angetrieben. Mit der Hydraulikanlage werden die Spornräder im Selbstfahrbetrieb gelenkt, die Bodenplatte gesenkt und angehoben, die Spornräder zum Spreizen der Holme geschwenkt und die Holme mit Hilfe der Spornräder gesenkt und angehoben.
Technische Daten FH 155-1 | |
Länge Fahrstellung |
9800 mm |
Breite Fahrstellung |
2590 mm |
Höhe Fahrstellung |
2490 mm |
Rohrlänge vollständig |
6972 mm |
Bodenfreiheit |
280 mm |
Gesamtgewicht |
9600 kg |
Gewicht Rohr vollständig |
2635 kg |
Achslast, Zugbetrieb, Haupträder |
8500 kg |
Stützlast |
1100 kg |
Achslast, Selbstfahrbetrieb, Haupträder |
8100 kg |
Achslast, Selbstfahrbetrieb, Spornräder |
1500 kg |
Hilfsmotor bei 4800/min |
53 kW (73 PS) |
Max. Drehmoment bei 2800/min |
129 Nm |
Höchstgeschwindigkeit, Selbstfahrbetrieb |
15 km/h |
Höchstgeschwindigkeit, Zugbetrieb |
80 km/h |
Max. Schußweite |
Ca. 24 km (30 km) |
Ladungen |
1. - 8. Ladung |
Höhenrichtbereich |
- 100 Strich bis + 1220 Strich |
Seitenrichtbereich in Feuerstellung insgesamt |
900 Strich |
Seitenrichtbereich mit Schwenkung der Holme |
6400 Strich |
Wirkungsgrad der Mündungsbremse |
35% |
Feuergeschwindigkeit |
3 Schuß in max. 12 sec |
Feuergeschwindigkeit |
6 Schuß in max. 32 sec |
V0 (8. Ldg.) |
827 m/sec |
Bedienung |
7 Mann |
Als Zugfahrzeug kam bei der BW der Lkw 7t mil gl W (MAN 7t Kat) mit dem Rüstsatz Mannschafts-Mun-Wagen FH 155-1 zum Einsatz. Auf der Ladefläche werden 6 Mann der Geschützbedienung, das Geschützzubehör und der Geschützvorrat, die Kampfbeladung von 45 Schuß samt Treibladungen und das Stan-Material der Geschützgruppe mitgeführt.
Das Geschütz wurde unter anderem auch in Großbritannien, Italien und Japan eingeführt.
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