SPz Marder

SPz neu Prototypen

Die Entwicklung des SPz - neu (so die damalige Bezeichnung) war auch eine Geschichte mit Höhen und Tiefen.

Ende 1958 wurden die ersten Entwürfe von Militärischen Forderungen für einen neuen SPz erarbeitet, der den in der Einführung befindlichen SPz HS30 ersetzen sollte. Es sollten über 10 Jahre vergehen bis dann der nunmehr auf dem Namen "Marder" getaufte SPz der Truppe zulief.

Buchtipp:

Schützenpanzer Marder

ISBN:978-3613032958

Prototyp TPz 1 HK 22

In der ersten Runde der Entwicklung stellten die Firmen Ruhrstahl, Henschel und in Kooperation Henschel / MOWAG folgende Prototypen auf die Beine:

  • RU 111
  • RU 112
  • RU 122
  • HK 121
  • HK 122
  • HM 111
  • HM 112

Die Prototypen RU und HM hatten alle den Motor hinten rechts und das Getriebe vorne im Fahrzeug. Dies ermöglichte einen schmalen Heckzugang zum Kampfraum auf der linken Seite. Eine Lösung die von der Truppe als unzulänglich ansah. Die Fahrzeuge der HK hatten sowohl den Motor und das Getriebe im Bugbereich und damit einen breiten Heckzugang zum Kampfraum. Allerdings war ein Einbau eines Turmes nicht vorgesehen und er lief als TPz in der Erprobung. Interessanter Weise wurde der HK 122 oder auch 1 HK 22 später als Trägerfahrzeug während der Entwicklung des LARS - System verwendet.

Das Fahrzeug habe ich auf dem Gelände des Museum für Militär & Zeitgeschichte in Stammheim / Main gesehen.

Prototyp RU 263

In einer zweiten Prototypen Reihe erschien Ende 1965 der RU 263. RU war das Kürzel für die Firmengruppe Ruhrstahl/Hanomag. Bei dem RU 263 wurde erstmals ein 6 Rollenlaufwerk verwendet.

Dieses Fahrzeug gehört zum Bestand des Panzermuseum Munster und der Lehrsammlung. Allerdings steht es in einem Depot und ist zur Zeit für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Die Bilder entstanden kurz nach der Übergabe an das Museum und das "goldene Geschenkband" war noch vorhanden.

Marder Vorserie

Von den 10 Vorserienfahrzeugen hat nur dieses eine überlebt. Zumindest sind mir keine weiteren bekannt. Mit diesen Fahrzeugen endete quasi die Entwicklung des SPz Marder nach 11 Jahren und 28 Prototypen. Die gesamte Entwicklung verschlang in diesem Zeitraum etwa 200 Millionen DM, ein Schnäpchen wenn man sich die heutigen Kosten ansieht. Ein Grund lag vermutlich auch darin dass man Aufträge gleichzeitig an konkurrierende Firmen vergab. Heute wird in der Regel nur eine Firma beauftragt und die hat damit die Lizenz zum Geld drucken.

Dieses Fahrzeug gehört zum Bestand des Panzermuseum Munster und der Lehrsammlung. Ich werde versuchen im nächsten Jahr bessere Bilder zu fertigen und hier dann entsprechend einarbeiten.

Prototypen und Experimentalfahrzeuge

Man war geneigt auf der Basis des Marder weitere Waffensysteme aufzubauen. Allerdings verliefen diese Bemühungen bis auf eine Ausnahme im Sand. Das der Marder aber als Basis zu gebrauchen war bewies die argentinische Armee wo eine beachtliche Anzahl von Kampf- und Kampfunterstützungsfahrzeugen eingeführt wurde.

VCTPTAM

Mörserträger

Der Marder als Mörserträger schaffte es nicht über das Prototypenstadium hinaus. Ausschlaggebend für das "Aus" war die leidige Kostenfrage. Der M 113 war billiger und er war schon in großen Stückzahlen vorhanden was ein logistischer Vorteil war. Nach dem Ende der Erprobung wurde das gezeigte Fahrzeug zu einem Sonderlöschfahrzeug umgerüstet und auf dem Schießplatz in Meppen eingesetzt. Heute steht dieses Exemplar im Museum für Militär- und Zeitgeschichte in Stammheim am Main.

Experimentalfahrzeug VTS-1

Mit dem Versuchsträger Scheitellafette 1 (VTS-1) wollte man neue Wege bei der Kampfpanzerentwicklung gehen. Ziel einer neuen Entwicklung war die Silhouette eines neuen KPz zu reduzieren und in der Scheitellafette sah man eine geeignte Möglichkeit. Dazu mussten auch Faktoren wie Ziel- und Richtmittel untersucht werden! Der VTS-1 bekam die vom Leopard 1 bekannte Panzerkanone 105 mm (L7) montiert.

Experimentalfahrzeug dieselelektrischer Antrieb

Ein Marder wurde mit zur Erprobung einer alten aber dennoch zukunftsweisenden Antriebsart umgerüstet. Alt deshalb, weil schon die altehrwürdige Maus aus dem Hause Porsche über einen benzinelektrischen Antrieb verfügte. Hier wurde jedoch ein Dieselmotor verbaut. Da dieser Antrieb nicht weiterverwendet wurde, läst auf ein militärisch negatives Urteil schließen. Von dem Experimentalfahrzeug ist nur noch dieses Reststück erhalten geblieben. Aber vielleicht wird es in Zukunft eine Zukunft für diese Antriebsform geben.

Tiefflieger-Überwachungs-Radar (TÜR)

Archiv: Ulrich Wrede

Die Bilder entstanden in der historischen Sammlung der ehemaligen Heeresflugabwehrtruppe (Standort Marinearsenal Kiel) und der WTS in Koblenz.

Ausbildungsgeräte

Schnittmodell Marder

Turmbewaffnung ab Marder 1 A3

Serienfahrzeuge

Marder 1

Archiv Ulrich Wrede

Marder 1 A1 (+)

Archiv Ulrich Wrede

Marder 1 A1 (-)

Die erste Kampfwertsteigerung des Marder zum Marder 1 A1 (Der Marder wurde in Marder 1 umbenannt, weil erste Planungen zum Nachfolger Marder 2 anliefen) wurde aus Kostengründen zeitlich gestreckt und nur teilweise ausgeführt! Es gab folgende Ausführungen:

·       A1 (+) 674 Fahrzeuge

·       A1 (-) 350 Fahrzeuge

·       A1A 1112 Fahrzeuge

·       A1A2 487 Fahrzeuge vom Marder 1 A1 (+)

Etwas verwirrend das Ganze, das muss ich zugeben! Da alle Marder letztendlich zum Marder 1 A3 umgerüstet wurden habe ich in meinem Archiv keine Aufnahmen der frühen Marder. Nun ja bis auf diesen Marder 1 A1 (-) der irgendwo in einem Lager eines Herstellers herumstand und fast vergessen war.

 

Der Marder 1 A1 (-) hatte Wannen- und Turmseitig alle Änderungen bekommen und war zum Einbau des „Passiven Nachtziel- und Beobachtungsgerät (PNZG) mit Wärmeortungsempfänger (WOE)“ vorbereitet. Da die meisten Änderungen innerhalb des Fahrzeuges durchgeführt wurden erspare ich mir hier die Aufzählung und verweise auf das oben genannte Buch.

Marder 1 A2

Archiv Ulrich Wrede

Marder 1 A3 ArtBeob

In der Artillerie wird der Marder 1 A3 ArtBeob (Artilleriebeobachter) und der Marder 1 A3 VB PzMrs (Vorgeschobener Beobachter Panzermörser) verwendet. Der Marder ist in diesen Einsatzzweck nur ein Notbehelf. Nachdem der M113 VB ausgesondert wurde, hatte man geprüft ihn durch freigewordene Leopard 1 A5 zu ersetzen. Den Leopard entsprechend umzubauen war aber am Ende zu teuer und die Ersatzteilfrage war auch etwas unbefriedigend. Man hat das Projekt eingestellt und als Ersatz eben auf den Marder zurückgeriffen. Zuerst wurde der Marder 1 A3 VB Pzmrs eingeführt. Hierbei wurde das Panzerabwehrraketensystem Milan entfernt und das TZG 90 A1 (Tragbare Zielortungsgerät) eingerüstet. Ferner wurde die Funkausstattung geändert und an den Rechnerverbund ADLER angebunden. Die restliche Waffen- und Zieleinrichtung des Marder 1 A3 blieb erhalten und Einsatzfähig. Ein Großteil dieser Marder wurde zum Marder 1 A3 Artbeob umgebaut. Dafür erhielt er ein PLGR 95 (Precision Lightweight GPS Receiver) und ein MRT 86 (Militarisierter Rechner, tragbar)