Marder 1 A3 / A4

Ab November 1989 liefen die ersten umgerüsteten Marder 1 A3 der Truppe zu. Bis 1998 wurden etwa 2100 Marder auf den Stand 1 A3 gebracht. Die auffälligste Änderung betraf die Wanne. So bekam der Marder eine neue Zusatzpanzerung. Die Luken in der Wanne wurden reduziert, vergrößert und verlegt. An den Wannenseiten wurden neue Staufächer angebracht. Der Turm erhielt auch eine Zusatzpanzerung und das Bordmaschinengewehr wanderte auf die linke Seite der Lafette.

Der Marder 1 A4 unterscheidet sich äußerlich nicht vom Marder 1 A3. Er hat eine andere Funkanlage mit Verschlüsselung usw. Der A4 dient als "Bewegliche Befehlsstelle" des Bataillonskommandeurs und es gab nur 27 Fahrzeuge!

Schützenpanzer Marder 1 A3

Fahrzeugkategorie

Schützenpanzer

Einheiten

Panzergrenadiere

Fahrzeug Lieferant

Thyssen-Henschel, KUKA, IWS, FFG

Panzerung

 Panzerstahlwanne mit Zusatzpanzerung

Stückzahl

2100

Indienststellung

 1989

Außerdienststellung

-/-

Motor

Turbodieselmotor

Kraftstoff / Emissionsklasse

Diesel

Motor Typ

MB 833-Ea 500

Kühlung

Wasser

Zylinderzahl / Anordnung

6 / V

Hubraum

22400 cm³

Leistung

441 kW (600 PS) bei 2200 U/min

Getriebe

Hydromechanisches Schalt-, Wende- und Lenkgetriebe

Getriebe Typ

Renk HSWL 194

Kraftstoff

652 l

Kraftstoffverbrauch l/100km

Straße

Ca. 130 l

Gelände

Bis 400 l

Fahrbereich

Straße

Ca. 500 km

Gelände

Ca. 200 km

Höchstgeschwindigkeit

65 km/h

Länge

6,88 m

Breite

3,38 m

Höhe bis Oberkante Turm

3,02 m

Gefechtsgewicht / Zul. Gesamtgewicht

Ca. 33,5 t / 35,0 t

MLC

37

Besatzung

3+6

Bodenfreiheit

0,45 m

Grabenüberschreitfähigkeit

Max. 2,50 m

Watfähigkeit

1,50 m

Tiefwatfähigkeit

2,00 m

Steigungswinkel

60% (31°)

Querneigung

30% (16°)

Kletterfähigkeit / Stufensteigfähigkeit

Max. 1,00 m

Wendekreis

Hochachse

Hauptbewaffnung

Maschinenkanone RH 202

Kaliber

20mm

Höhenrichtbereich

-15° - +59°

Seitenrichtbereich

360°

Munitionsvorrat

1250

Blenden MG

MG 3A1 7,62x51 mm

Munitionsvorrat

2500

Aussenansichten

Ansichten vom Marder 1 A3 so wie man ihn üblicherweise sieht! Interessant sind die Unterschiede in der Farbgebung!

Inhalt

Wir haben früher gerne gelästert:

 

Kein Tier, kein Mensch nur ein Panzergrenadier!

 

Wenn man sich ansieht was alles so in einem Marder reingehört, dann stellt man sich schon die Frage wo kommt die Besatzung hin? Tatsache ist eine Tier- oder Menschenart gerechte Unterbringung sieht anders aus!

Tarnung

Ein Schützenpanzer ist relativ groß und Größe ist nicht immer ein Vorteil. Deshalb ist Tarnung immer ein Mittel um den Marder für den Feind optisch unsichtbar zu machen. Aber auch hier gilt die alte Soldatenweisheit: "Die richtige Tarnung zur richtigen Zeit am richtigen Ort!" Die folgenden Bilder zeigen einen Marder wie er perfekt am Rand eines Nadelwäldchens angepasst ist. Allerdings wäre diese Tarnung alles andere als Vorteilhaft in einer dörflichen Umgebung.

Marder 1 A3A1

Ein Teil der Marder 1 A3 wird weiter modernisiert um die Kampfkraft zu erhalten bzw. zu erhöhen. Zu dem Modernisierungspaket gehören das Nachtfahrsystem SPECTUS, ein neues Wärmebildgerät des Richtschützen und die Einrüstung vom neuen PzAbwRakSys MELLS.

Marder 1 A3 ArtBeob

In der Artillerie wird der Marder 1 A3 ArtBeob und der Marder 1 A3 VB PzMrs verwendet. Der Marder ist in diesen Einsatzzweck nur ein Notbehelf. Nachdem der M113 VB ausgesondert wurde, hatte man geprüft ihn durch freigewordene Leopard 1 A5 zu ersetzen. Den Leopard entsprechend umzubauen war aber am Ende zu teuer und die Ersatz-teilfrage war auch etwas unbefriedigend. Man hat das Projekt eingestellt und als Ersatz eben auf den Marder zurückgeriffen. Zuerst wurde der Marder 1 A3 VB Pzmrs eingeführt. Hierbei wurde das Panzerabwehr-raketensystem Milan entfernt und das TZG 90 A1 eingerüstet. Ferner wurde die Funkausstattung geändert und an den Rechnerverbund ADLER angebunden. Die restliche Waffen- und Zieleinrichtung des Marder 1 A3 blieb erhalten und Einsatzfähig. Ein Großteil dieser Marder wurde zum Marder 1 A3 Artbeob umgebaut. Dafür erhielten sie zusätzlich noch ein PLGR 95 und ein MRT 86.

Marder 1 A3 Fahrschulfahrzeug

Zur Ausbildung der Marder MKF wurde bei einigen Fahrzeugen der Waffenturm durch eine Fahrschulkabine ausgetauscht. In der Kabine gibt es Platz für einen Fahrlehrer und einen mitfahrenden Fahrschüler. Der Fahrlehrer hat in der Kabine eine eigene Bedieneinrichtung, um gegenfalls den Fahrschüler übersteuern zu können. Zur weiteren Ausstattung gehört eine Klimaanlage. Die Fahrschulkabine verfügt über einen Ballastring um das Gewicht des Waffenturm zu simulieren.